Im März hätte ich einen Fastenkurs im Kloster Pernegg gehabt, was soll ich sagen: leider abgesagt.
Dann wurde ich gebeten, mir zu überlegen, ob ich einen online-Kurs abhalten möchte. In diesem Fall musste ich erst einmal in mich gehen und mir als nicht digital native die Frage stellen: „Kann das wirklich funktionieren?“. Aber wie hieß es so oft in letzter Zeit: Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen.
Also sagte ich zu und bereitete mich auf die neue Herausforderung vor. Zusätzlich erweiterte ich das Fasten-Angebot: im online Kurs sollte es möglich sein, entweder nach Buchinger (also Tee-Saft-Suppe) oder Autophagie (Intervallfasten mit basischer Kost) zu fasten. Mit der Unterstützung einer lieben Kollegin drehte ich ein kleines Bewegungsvideo im Freien, das ich den Kursteilnehmerinnen dann für ihre tägliche Morgenübung zur Verfügung stellte.
Die Teilnehmer bekamen im Vorfeld zahlreiche Unterlagen, Einkaufslisten, Fasten-Informationen, Links zu Filmen sowie den zoom Meetings. Trotz guter Vorbereitung wurde der Einstieg ins erste online-Treffen von einer technischen Komplikation begleitet (verschiedene Zoom-Meeting-Räume mit unterschiedlichen Links). Als diese überwunden war, formierte sich die Gruppe bald als sehr nette, wertschätzende und konstruktive Fasten-Gemeinschaft. Laut Plan waren 2x täglich Treffen zu je 1 Stunde vorgesehen, meist wurde die Zeit großzügig überzogen, weil’s so viel zu bereden und auszutauschen gab. Neben dem Bewegungsvideo gab‘s Tipps und Anregungen für den Alltag oder aber auch einmal eine Entspannungsmeditation per zoom. Parallel dazu motivierte man sich innerhalb einer Whatsapp-Gruppe, versorgte sich gegenseitig mit Bildern, Tagesmottos oder Rezepten. Die Woche war ein wirklicher Erfolg und ich habe den Eindruck, dass die Teilnehmer zu einer außerordentlich netten Gruppe zusammengewachsen sind, sich wohl gefühlt haben und alle ihre persönlichen Fastenziele erreicht haben.
Ich war wirklich positivst überrascht, wie gut online Fasten funktioniert! Zwei Dinge habe ich in dieser Woche gelernt: 1. Spring ab und zu über deinen Schatten und versuch‘ etwas Neues! Der holprige Start (‚first-date‘ 😉 ) war mir sehr unangenehm. Rückblickend glaube ich, dass diese technische Panne dem Kurs sogar eine besondere persönliche Note gegeben hat. Deshalb meine 2. Erkenntnis: Urteile nicht voreilig.